Archiv für Juni 2015

Friedrich und Pipsi machen eine Weltreise

Friedrich, dem Falken war es langweilig. Er fragte Pipsi, die kleine Maus: “Was können wir machen?“ Pipsi überlegte einen Augenblick, dann sagte sie: „Wir könnten einen Ausflug machen.“ „Super Idee“, rief Friedrich.
Es ist wohl ungewöhnlich, dass ein Falke eine Maus etwas fragt. Der Grund dazu ist eigentlich ganz einfach. Pipsi hat nämlich Friedrich mal aus der Gefangenschaft befreit. Sie hat einfach dass Lederband durchgebissen und dann sind sie gemeinsam geflüchtet. Ja so war das.
Also machten sie sich auf den Weg. Nach einer Weile sah Pipsi, die auf Friedrichs Rücken flog, eine Lichtung. „Da ist eine Lichtung“, rief sie. „Da landen wir“, bestimmte Friedrich.
Als sie gelandet waren, packte Pipsi das Essen aus, das sie mitgenommen hatten. Als alles aufgegessen war, schlug Pipsi vor, wir könnten verstecken spielen. „Ja okay.“
Aber Pipsi merkte schon bald, dass irgendetwas nicht mit Friedrich in Ordnung war.
„Was ist los mit dir?“ fragte sie. „Ich grübele“, sagte Friedrich, ohne den Kopf zu heben. „Über was grübelst du?“
„Bis jetzt waren wir doch nur hier in der Gegend, aber wir könnten doch auch mal woanders hinfliegen“, sagte Friedrich. „Das stimmt“, stimmte Pipsi ihm zu. „Und deswegen könnten wir doch eine Weltreise machen“, fuhr Friedrich fort. „Ja eine Weltreise?“, fragte Pipsi sich. Ja, das könnten wir wirklich machen.
Pipsi nahm den Korb, wo vorher das Essen drin gewesen war. Dann setzte sie sich auf den Rücken von Friedrich. Dann flog Friedrich zurück zu seinem Nest, wo er und Pipsi wohnten.
Zu Haus angekommen, machten sich die Beiden sofort daran, ihre Sachen zu packen. Nach kurzer Zeit waren Friedrichs und Pipsi’s Koffer gepackt.
Dann nahm Friedrich Pipsi’s und seinen Koffer in je eine Kralle und Pipsi auf den Rücken. Dann breitete er seine Flügel aus und zischte davon.

Abenteuer in Frankreich.
Als Friedrich und Pipsi schon eine ganze Weile geflogen waren, sah Pipsi in der Ferne ein paar graue Dächer. Als sie noch ein Stück geflogen waren, sahen die beiden eine graue Spitze aus dem Meer von Häusern aufragen.
„Was ist das da?“ fragte Pipsi. „Ein hoher Turm“, sagte Friedrich. „Nein, ich meine, was ist das für eine Stadt?“ „Ööö“, machte Friedrich, „das weiß ich nicht.“ „Dann lass es uns herausfinden“, meinte Pipsi. „Lass uns auf dem Turm landen.“
Also steuerte Friedrich auf den Turm zu. Als Friedrich zur Landung ansetzte, sagte Pipsi: „dieser Turm ist ganz schön hoch.“
Als sie gelandet waren, sahen die Beiden einen kleinen Spatz, der in die Häusermenge guckte. „Emmm“, machte Friedrich. Erschreckt flog der Spatz in die Höhe. Er wollte schon weg fliegen, als Pipsi rief, „wo sind wir hier?“ „Das wisst ihr nicht?“ fragte er. „Nein, woher sollen wir das wissen“, fragte Pipsi. „Na, wo so ein hoher Turm steht, kommt ja nur eine Stadt in Frage, Paris ist das natürlich.“ „Ach so, jetzt wissen wir es ja“, sagte Pipsi.
Aber plötzlich unterbrach Friedrich sie. „Da kommt Rauch aus einem Dachfenster raus, brennt es da etwa?“
Pipsi und der Piepmatz wirbelten herum. Tatsächlich, aus einem der Dachfenster kam schwarzer Rauch heraus.
„Da muss es brennen“, sagte der Piepmatz. „Dann lass uns mal hinunter fliegen“, schlug Friedrich vor.
Als sie näher an das Gebäude herankamen, hörten sie eine schrille Stimme. „Hilfe, zu Hilfe“, rief sie.
Friedrich kam in den Sinn, wie viele Kunststücke er während seiner Gefangenschaft lernen musste. Auch das er mal durch einen brennenden Ring fliegen musste.
Ohne zu zögern flog Friedrich mit Pipsi auf dem Rücken auf ein oberes Nachbarfenster zu.
Pipsi rief: „was machst du da um Himmelswillen?“ „Ich hole die Person raus, die da drinnen ist.“ „Waaaas“, brüllte Pipsi fassungslos. Aber da war Friedrich schon durch das offene Fenster geflogen.
Im Raum war es heiß und stickig. Friedrich brannten die Augen wegen dem Rauch, aber er flog unbekümmert weiter, der Stimme entgegen.
Plötzlich vernahm Friedrich eine Bewegung vor sich. Er dachte, das muss die Person sein, die um Hilfe gerufen hatte. Er packte die Person vorsichtig mit seinen starken und scharfen Krallen.
„Hilfe“, rief die Person noch einmal, aber diesmal noch lauter.
Mit einer riesigen Geschwindigkeit flog Friedrich mit der Person und Pipsi auf das offene Fenster zu und waren wieder an der frischen Luft.
Friedrich holte tief Luft, als er zur Landung ansetzte. Als sie gelandet waren, lies Friedrich die Person los.
Diese richtete sich auf und schaute in die Runde.
Als sie Friedrich sah, schrie sie auf und versteckte sich hinter einem Auto. Friedrich war so erstaunt, dass er kein Wort mehr sagen konnte.
„Hab keine Angst“, rief Pipsi, „wir tun dir nichts.“ „Und der Falke?“ stotterte die Person. „Der tut dir auch nichts, im Gegenteil, er hat dich gerettet.“
„Ach, du hast mich gerettet?“ fragte sie und kam hinter dem Auto hervor.
Da sahen sie, dass es ein Biber war.
„Darf ich mich vorstellen, ich bin Hans Biber.“ „Ich heiße Pipsi und das ist mein Freund Friedrich“, stellte Pipsi sich vor. „Sehr erfreut“, sagte Hans Biber.
Dann wendete er sich an Friedrich und sagte: „Dir verdanke ich mein Leben, ich kann dir gar nicht genug danken.“ „Ist schon gut“, meinte Friedrich.
Inzwischen war die Feuerwehr gekommen und hatte das Feuer schon fast gelöscht.
„Dann ist ja alles wieder gut“, meinte Hans Biber und wandte sich zum Gehen. Als er sich noch einmal umdrehte und sagte: „Wenn wir uns mal wiedersehen, braucht ihr vielleicht meine Hilfe.“ „Und jetzt tschüs meine Freunde“, sagte er und winkte zum Abschied. „Tschüs Hans“, riefen Pipsi, Friedrich und der Piepmatz.
Als der Biber nicht mehr zu sehen war, seufzte Friedrich und sagte: „Tha, dann wollen wir zwei uns auch mal auf den Weg machen.“ „Ja, okay“, stimmte Pipsi ihm zu. „Und auf wieder sehen kleiner Spatz.“ „Auf wieder sehen ihr beiden“ rief der Spatz, breitete seine Flügel aus und flog in das Labyrinth aus Häusern.
„Okay, dann Sitz auf“, rief Friedrich Pipsi zu. Als Pipsi sich auf Friedrichs Rücken zurechtgesetzt hatte, flog Friedrich über die Häuser und aus der schönen Stadt Paris heraus, der Sonne entgegen.

Abenteuer in England.
Als es schon Nachmittag war, tauchte in der Ferne ein riesiges Schloss auf, über dem viele große Vögel flogen.
Pipsi fragte verwundert: „sind das nicht Falken da hinten?“ „Ja, das könnte stimmen“, meinte Friedrich und legte noch einen Zahn zu.
Plötzlich hörten Pipsi und Friedrich ein lautes Jagdhorn. Da stürzten die Falken, die eben noch über den Türmen geflogen waren, plötzlich auf den Schlosshof hinunter, wo sie auf den Handschuhen der Männer landeten.
Friedrich erinnerte sich, dass er das auch machen sollte, als er gefangen war. Sie flogen weiter, als sie hinter sich Schreie hörten. Pipsi drehte sich um und erschrak fürchterlich.
„Friedrich, flieg schneller, wir werden von den Falken verfolgt“, rief sie. Friedrich erschrak auch, als er das hörte.
Ob die Männer ihn auch haben wollen? Wahrscheinlich schon und deshalb flog er so schnell wie noch nie in seinem Leben. Pipsi klammerte sich an Friedrich fest, während sie wie ein Blitz über die Häuser hinweg zischten.
Aber die Falken waren trotzdem schneller und bald waren sie umringt von ihnen.
Einer der Falken sagte: „wir sollen euch auf Befehl der Königin, zum Schloss holen.“ Friedrich erschrak, sollte er Recht behalten mit seinem Verdacht. Aber sie mussten auf jeden Fall mitkommen, denn sonst wird es ungemütlich.
Als sie im Schloss angekommen waren, kamen viele Männer herbei und trugen die Falken in ein großes Holzhaus. Ein Mann jedoch packte Friedrich und ging mit ihm auf ein großes Tor zu.
Pipsi war indessen von Friedrichs Rücken gesprungen und hatte sich hinter dem Schlossbrunnen versteckt.
Der Mann klopfte an die schwere Holztür. Nach einigen Minuten wurde sie geöffnet und der Mann ging mit Friedrich in einen langen Gang, von dem viele weitere Gänge abgingen.
Pipsi war in heller Aufregung. Was würde jetzt mit Friedrich geschehen? Plötzlich hörte sie Friedrichs Falkenschrei aus einem großen Fenster. Da muss er sein durchfuhr es Pipsi.
Vor dem Fenster stand eine alte knorrige Eiche, deren Äste bis zu dem Fenster reichten. Pipsi wusste sofort, was zu tun war.
Sie fing an, den Baum hinauf zu klettern. Als Pipsi an dem Ast ankam, der zum Fensterbrett führte, balancierte sie über den Ast bis zum Fensterbrett.
Hinter der Fensterscheibe sah Pipsi den Mann mit Friedrich, der vor einem großen und schönen Stuhl stand. Auf dem Stuhl saß eine Frau mit einer Krone.
Der Mann sagte etwas, aber leider konnte Pipsi in nicht verstehen. Die Frau mit der Krone entgegnete etwas. Der Mann nickte und verbeugte sich. Dann verließ er den Saal.
Kurze Zeit später ging die große Tür auf und der Mann schritt mit Friedrich auf einen umzäunten Platz zu. Dort nahm der Mann ein Band, um es Friedrich um den Fuß zu binden.
Friedrich wusste genau, wenn ihm dies gelinge, wäre er gefangen wie vor einigen Jahren.
Als der Mann gerade das Band zuknoten wollte, biss Friedrich ihm in die Hand, so dass er ihn vor Schreck los lies.
Da erkannte Friedrich seine Flucht und sauste wie eine Rakete in den Himmel.
Da hörte er einen leisen Mäuseschrei. „Das war Pipsi“, meinte Friedrich zu sich selbst. Er drehte augenblicklich um und sauste zurück zum Schloss. Mit seinen guten Falkenaugen suchte er den Schlosshof ab.
Da sah er Plötzlich einen kleinen grauen Punkt, der sich über den Schlosshof bewegte. Friedrich flog auf den Punkt zu. Es war tatsächlich Pipsi.
Er packte sie vorsichtig mit seinen Krallen. Dann flog er so schnell wie er nur konnte, wieder in die Höhe.
Indessen war der Mann zum Falkenhaus gelaufen und hatte die Falken frei gelassen. Er befahl ihnen, Friedrich wieder einzufangen. Da sausten die Falken hinter Friedrich her.
Als Friedrich bemerkte, dass die Falken hinter ihm her waren, flog er noch schneller. Da hatte er eine Idee, wie er die anderen Falken abschütteln könnte.
Erst flog er gerade aus, dann ging es im Sturzflug nach unten, in den dichten Wald. Im Wald angekommen, flog er im Zickzack kreuz und quer durch die Bäume hindurch.
Die Falken folgten ihm natürlich, aber sie waren es nicht gewohnt, so zu fliegen. Einige sausten gegen Bäume, die anderen sausten in das Gestrüpp und einer sauste sogar in einen kleinen Teich.
Pipsi lachte sich halb tot vor Lachen und musste dabei aufpassen, dass sie nicht runterfiel. Aber Friedrich war gar nicht zum Lachen zumute, denn der größte und stärkste Falke war nämlich noch hinter ihnen.
Da hatte Pipsi zur Abwechslung mal eine Idee. „Friedrich“, rief sie: „flieg als erstes gerade aus, dann im steilen Flug nach unten und dann in den Fuchsbau da unten. „Gute Idee“, sagte Friedrich. Und so machte er es dann auch.
Als sie im Bau landeten, schaute Pipsi vorsichtig aus der Höhle hinaus. Über ihnen kreiste der Falke und suchte die Umgebung ab. Nach einer Minute flog er dann zum Schloss zurück.
Die beiden mussten erst einmal Luft holen, nach dieser wilden Verfolgungsjagt. Nach einer Weile fragte Pipsi Friedrich: „ Wollen wir weiter fliegen?“ „Ja Okay, dann steig auf.“
Die Beiden erhoben sich in die Luft und flogen hinaus Richtung Ozean.

Abenteuer auf Hawaii.
Nach einigen Stunden Flug über dem Meer, tauchte am Horizont ein gelblicher Strich auf.
„Das ist eine Insel“, bemerkte Pipsi. „Da drauf stehen Palmen und Felsen“, meinte Friedrich. „Und da ist ein langer Strand“, rief Pipsi. „Ja, das ist wunderschön“, meinte auch Friedrich, „da landen wir.“
Als sie ankamen, sagte Pipsi: „Was für hohe Klippen.“ „Was für hohe Klippen“ wiederholte jemand. Pipsi und Friedrich wirbelten herum, um zu sehen, woher die Stimme kam.
Ihnen blieb fast die Spucke weg. Hinter ihnen saßen drei Farben bunte Vögel.
„Die können es unmöglich gewesen sein“, meinte Friedrich bestimmt. „Die können es unmöglich gewesen sein“, sagte die unbekannte Stimme wieder. „Doch, das waren sie“, rief Pipsi überrascht. „Doch das waren sie“, riefen die drei bunten Vögel noch einmal. „Ja“ rief jetzt auch Friedrich, „das waren sie wirklich.“ „Ja, das waren sie wirklich“, riefen die drei Vögel wieder. „Meine Güte, das nervt vielleicht“, sagte Pipsi, denn ihr ging‘s wirklich langsam auf den Keks.
„Meine Güte, das nervt vielleicht“, und ihr wisst sicherlich auch schon, wer das wiederholt hat. „Lass uns einfach ein kleines Stück weitergehen und gucken, wo hier die Stadt ist“, „Okay.“ Lass uns einfach ein kleines Stück weiter gehen und gucken, wo hier die Stadt ist“, „Okay“, wiederholten die drei Vögel.
Aber Friedrich und Pipsi hörten sie schon fast gar nicht mehr.
Als sie zirka 10 Minuten gegangen waren, sahen sie um eine Biegung ein kleines Dorf. „Meinst du, das ist die Stadt?“ fragte Pipsi. „Denke schon.“ „Las uns mal anschleichen und gucken.“ Pipsi schüttelte den Kopf. „Das ist viel zu gefährlich.“
Aber Friedrich hörte nicht auf sie. Er schlich sich auf Zehenspitzen näher an das Lager heran.
„Komm zurück“, rief Pipsi Friedrich hinter her.
Aber das hätte sie lieber nicht machen sollen, denn von ihrem Schrei war der Hofhund aufmerksam geworden und bellte nun laut los. Davon wurden natürlich die Dorfbewohner aufmerksam.
Kleine neugierige Kinder kamen angelaufen und beguckten die beiden seltsamen Tiere.
„Las uns schnell abhauen“, flüsterte Friedrich, aber es war bereits zu spät.
Fünf große Männer mit Netzen liefen auf sie zu. Sie wirbelten mit den Netzen umher als wollen sie die beiden zu Tode peitschen.
„Schnell, hüpfe auf meinen Rücken“, rief Friedrich Pipsi zu. Blitzschnell reagierte Pipsi und sprang mit einem großen Satz auf seinen Rücken.
Wie ein Wirbelwind fegten die Netze durch die Luft und nur um Haaresbreite entwischten die beiden Abenteurer.
Aber das Glück war wieder nicht auf ihrer Seite. Denn indessen hatte sich ein kleines Unwetter zusammen gebraut. Der Wind pfiff so stark, das man fast sein eigenes Wort nicht verstanden hätte.
Plötzlich juckte Pipsi’s Nase und sie kratzte natürlich daran, aber genau das war der Fehler einer Katastrophe. Den gerade als sie sich kratzte, fegte ein Solch heftiger Windstoß ihnen entgegen, das Pipsi keinen Halt mehr fand und in die Tiefe gezogen wurde.
Weil aber Pipsi fast Federleicht war, fiel sie nicht nur, sondern schwebte gleichzeitig.
Als Friedrich dies bemerkte, raste er wie ein Torpedo hinter Pipsi her, aber sie war bereits in dem großen Urwald verschwunden.
Friedrich suchte mehrere Stunden lang nach Pipsi. Rief und Schrie: „Pipsi, wo bist du, melde dich doch.“ Aber keine Antwort.
Friedrich setzte sich auf einen Stein und fragte sich, warum Pipsi ihm nicht antwortete.
Das kam so, als Pipsi im dichten Urwald verschwunden war, schlug Pipsi während dem Sturz, so heftig gegen einen Ast, das sie bewusstlos in einem Baum hängen blieb und sich nicht rührte. Deshalb konnte Pipsi nicht antworten.
Friedrich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, Pipsi zu finden. Er dachte, was soll ich denn nur tun. So saß Friedrich eine ganze Weile da, und dachte nach.
Plötzlich hörte Friedrich einen gellenden Hilfeschrei.
„Hiilfeee!“ Friedrich zuckte zusammen. Das war Pipsi“, durchfuhr es ihm. Aber wo ist sie nur? Ob sie wohl vom Hund gejagt wird?
Mit dieser Befürchtung hatte er leider Recht. Denn als Friedrich sich auf einen Stein gesetzt hatte und nachdachte, war Pipsi aufgewacht und hatte sich auf die Suche nach Friedrich gemacht.
Sie rief zwar genauso laut wie Friedrich, aber ihre Stimme war leiser als die von ihm, und deshalb konnte diesmal Friedrich sie nicht hören. Und wie es der unglückliche Zufall wollte, kam sie wieder zum Menschendorf, wo noch immer alles in heller Aufregung war.
Als der Hund bemerkte, das Pipsi wieder in der Nähe war, rannt er auf der Stelle, laut bellend hinter Pipsi her.
Als sie bemerkte, dass sie entdeckt worden war, schrie sie laut auf und machte, dass sie davon kam aber der Hund rannte weiter hinter ihr her.
Jetzt hatten die Männer bemerkt, worum es ging.
Laut schreiend rannten sie hinter dem Hund her. So ging das fast zwei Minuten und langsam ging Pipsi die Luft aus.
Sobald Friedrich den Gedanken zu Ende gedacht hatte, machte sich Friedrich so schnell er konnte auf den Weg zum Menschendorf.
Plötzlich hörte er die Menschen brüllen und den Hund kläffen. Dann musste da auch Pipsi sein.
Er flog langsam tiefer um ja nicht entdeckt zu werden.
Und da sah er Pipsi.
Augenblicklich kam er im Sturzflug herunter und holte sie. Als sich Pipsi wieder gefunden, sagte sie zu Friedrich: „Danke, dass du mir das Leben gerettet hast.“
„Keine Ursache, aber las uns von hier verschwinden, bevor noch mehr passiert.

Abenteuer in Amerika.
Als sie schon eine ganze Weile geflogen waren, schlug Friedrich vor, dass sie eine kleine Rast einlegen sollten, aber Pipsi meinte: „das geht nicht, denn überall ist nur Wasser zu sehen.“ „Wie sollen wir denn da rasten?“ „Weiß ich nicht.“ „Also lass uns weiter fliegen.“
Und als sie ein Stück weiter geflogen waren, tauchte am Horizont ein Meer aus Lichtern auf.
„Sind das Sterne?“ fragte Pipsi. „Keine Ahnung, lass es uns einfach erkunden.“ „Einverstanden.“
Als Friedrich noch genauer hin sah, konnte er sehen, dass es keine Sterne sind, sondern Hauslichter.
„Das sind keine Sterne, sondern Hauslichter“, meinte er zu Pipsi. „Dann ist es eine Stadt“, meinte Pipsi.
„Sei vorsichtig, vielleicht schießen die auf uns.“ „Ah, das glaube ich nicht, oder siehst du hier irgendjemand stehen?“ „Nein, da hast du wohl Recht“, sagte Pipsi.
Plötzlich sahen sie eine Figur im Wasser stehen. Sie hatte eine Art Sternenkrone auf und in der Hand eine Art Fackel.
„Was ist das für eine Person da?“ fragte Pipsi. „Das ist die Statue von New York. Aber, wenn die Statue in New York liegt, dann sind wir ja in New York.“
„Klasse, in New York, da wollte ich schon immer mal hin“, rief Pipsi. „Na, dann wollen wir uns mal einen Platz zum Landen suchen.“
„Da“, rief Pipsi „da ist ein Park mit vielen Leuten.“ „Lass uns auf der großen Tanne da landen.“ „Ei, ei Käpten Maus“, lachte Friedrich und steuerte auf die Tanne zu.
Als sie die Tanne erreichten, hörten sie ein verzweifeltes Zwitschern. Und bald sahen sie auch, woher das zwitschern kam. Eine Amsel saß in ihrem Nest und weinte bitterlich.
„Was hast du denn?“ fragt Pipsi. „Wer bist du“, fragte die Amsel, „und wo kommst du her?“ „Wieso du?“, fragte Pipsi, „ich bin doch nicht allein.“ „Wer ist denn noch da?“ fragte die Amsel.
Friedrich schiebt einen Ast zur Seite und lugt hervor. „Ich“, sagte er.
Die Amsel erschrickt. „Komm schnell kleine Maus, sonst erwischt er dich.“
„Wer, er?“ fragte Pipsi, „der ist doch ganz harmlos.“ „Darf ich vorstellen, das hier ist Friedrich.“ „Hallo“, sagt Friedrich.
Die Amsel blickt ein bisschen ängstlich drein. „Und ddu bbbist nicht gggefährlich?“ fragte die Amsel. „Nein ganz bestimmt nicht“, ich tu keiner Fliege etwas“, meinte Friedrich.
„Aber wie heißt du denn?“ fragte Pipsi.
„Ich heiße Klaudia.“ „Ein schöner Name“, meinte Friedrich.
„Dankeschön.“
„Warum hast du denn vorhin so schrecklich geweint?“ fragte Pipsi Klaudia. Da weint Klaudia wieder ganz traurig: „meine Eier wurden geklaut.“ „Was?“ Riefen die beiden wie aus einem Mund. „Das ist ja schrecklich“, meinte Friedrich. „Das ist ja grauenvoll“, meinte Pipsi.
„Wir helfen dir, deine Eier zu finden“, riefen beide gleichzeitig.
„Danke, dann lasst uns gleich mit der Suche beginnen“, rief die Amsel und flog los. Die beiden folgten ihr. In der Mitte des Parks teilten sie sich. Friedrich und Pipsi zusammen und die Amsel allein.
Als erstes suchten die beiden in den höheren Bäumen. Dann am Ufer des kleinen Flusses. Die Amsel hingegen suchte in den Büschen und unter den Parkbänken. Aber nirgendwo waren die Eier der Amsel Klaudia.
Als sie sich wieder trafen, begann Klaudia wieder zu schluchzen. „Meine Eier.“ „Weine nicht, wir werden die Eier schon finden“, versuchte Pipsi Klaudia zu beruhigen.
Aber nichts half. Klaudia verzog sich in ihr Nest und Friedrich und Pipsi überlegten fieberhaft, wer die Eier gestohlen haben könnte. Aber es viel ihnen niemand ein.
Da sahen sie plötzlich eine Elster über ihnen hinweg fliegen. Da kam Friedrich der Verdacht, dass Elstern ja manchmal Sachen klauen. Ob vielleicht die Elster die Eier gestohlen haben könnte?
„Komm“, sagte Friedrich zu Pipsi, „wir wollen mal dieser Elster da Folgen.“ Pipsi wusste sofort warum es geht! Also sprang sie auf Friedrichs Rücken und auf ging es zur Verfolgungsjagd.
Die Elster flog ein kleines Stückchen und landete dann am Ufer eines Flusses.
„Was tut sie da?“ flüsterte Pipsi. „Weiß ich nicht, lass uns abwarten“, entgegnete Friedrich,
Dann sahen sie, wie die Elster einen Stein zur Seite rollte und darunter vier gesprenkelte Eier in ein Nest legte. Ob das wohl die Eier der Amsel waren?
„Ich habe einen Plan“, flüsterte Friedrich Pipsi zu. „Und der soll sein?“ fragte sie.
„Also, wenn die Elster wegfliegt, dann hole ich Klaudia und du guckst, das die Elster nicht die Eier irgendwo mit hin nimmt, wenn sie wiederkommt.“ „Gut, so machen wir es“, bejahte Pipsi.
Als die Elster wie gedacht weg flog, sauste Friedrich los um Klaudia zu holen und Pipsi behielt das Nest im Auge. Zum Glück kam die Elster nicht zurück.
Als Friedrich mit Klaudia kam, flog Klaudia sofort zu dem Stein wo Pipsi stand und schob ihn weg. „Es sind meine Eier“, rief Klaudia aufgebracht.
„Nein, es sind meine Eier“, hörten sie rufen. Alle wirbelten herum. Die Elster stand mit verschränkten Armen unmittelbar hinter ihnen.
„Warum habt ihr euch an meinem Nest zu schaffen gemacht“, rief die Elster, seid ihr etwa Eierdiebe?“
„Nein, die Eier gehören mir, du hast sie nämlich aus meinem Nest geklaut“, rief Klaudia aufgebracht, „du lügst.“
Da verstummt die Elster. „Ach, das sind deine Eier?“ „Wie kannst du das beweisen?“
„Ähh, im Moment kann ich es gar nicht beweisen“, sagte Klaudia ein bisschen verlegen. „Nah siehst du“, meinte die Elster, „solange du keine Beweise hast, gebe ich die Eier nicht raus.“ Damit setzte sie sich in das Nest und schloss die Augen.
Klaudia fing wieder an zu weinen. „Ich kriege meine Eier nicht wieder zurück“, schluchzte Klaudia. „Doch das wirst du“, rief Friedrich der eben einen guten Einfall hatte.
„Wir müssen einen Zeugen finden, der es gesehen hat.“ „Was ist ein Zeuge?“ fragte Klaudia. „Ein Zeuge ist jemand, der jemanden gerade beim Klauen beobachtet hat“, erklärte Pipsi.
„Also, nah dann wollen wir mal diesen jemand finden.“
Das war leichter gesagt als getan, denn außer zwei Kaninchen und einer Ente war niemand da. Also fragten sie die zwei Kaninchen: „habt ihr eine Elster am Nest einem Amselnest gesehen?“
„Nein, nein“, sagten die Kaninchen, „aber wir können herum fragen“, meinte noch das Eine und dann verschwanden die Beiden in ihrem Bau.
Dann fragten sie die Ente: „hast du eine Elster an einem Amselnest gesehen?“ „Nein, aber ich frage mal herum.“
Weinend ließ sich Klaudia auf einen Stein plumpsen. „Ich habe doch gesagt, dass ich sie nie wieder sehe.“
Da kam eins der beiden Kaninchen angehoppelt und rief, „kommt schnell, wir haben einen Maulwurf gefunden, der eine Elster gesehen hat.“
Alle drei rannten sofort hinter dem Kaninchen her zum Bau, wo bereits das Andere mit dem Maulwurf wartete.
„Und wo hast du die Elster gesehen?“, fragte Klaudia sofort den Maulwurf. „Dahinten in der Baumgruppe glaube ich.“ „Ich habe sie nämlich nur zufällig gesehen, als ich einen Aufstieg gegraben habe“, antwortete der Maulwurf.
„Jipi, da war auch mein Nest“, schrie Klaudia vor Freude. „Los, lasst uns sofort zur Polizei gehen und es melden.“
„Langsam, langsam, wir müssen erst den Maulwurf fragen, ob er den mit zur Polizei kommt“, bedachte Friedrich fachmännisch.
„Klar komme ich mit, sie muss doch ihre Eier zurück kriegen“, meinte der Maulwurf sofort.
„Gut, dann last uns keine Zeit verlieren“, rief Pipsi.
„Aber wie kommt der Maulwurf mit?“, fiel es Klaudia auf einmal ein. „Ich nehme ihn und du nimmst Pipsi“, bestimmte Friedrich und hockte sich nieder, damit der Maulwurf aufsitzen konnte. Und auf ging es in die Luft.
Als sie am Polizeirevier ankamen, wurde es Klaudia doch ein bisschen mulmig zu Mute, den die Polizeibeamten waren Hornissen und manchmal sehr aggressiv.
Als sie in das Polizeirevier eintraten, fragte eine Hornisse unfreundlich „Was wollt ihr hier, ihr Wichte?“ „Äh, wir wollen öh“, stotterte Klaudia. „Wir wollen einen Diebstahl melden“, beendete Friedrich ihren Satz.
„So“, meinte die Hornisse und wurde ein bisschen netter. „Ihr wollt also einen Diebstahl melden, was ist den passiert?“
Also berichtete Friedrich, was passiert war.
„Ich hole sofort meine Männer und wir verhaften die Elster“, sagte der Inspektor und lief in den Hinterraum.
Drei Minuten später flogen Friedrich, Pipsi, Klaudia, der Inspektor und fünfzehn Männer zurück zum Elsternest.
Als sie da ankamen, war die Elster nirgends zu sehen.
„Wir werden uns auf die Lauer legen“, bestimmte der Inspektor und versteckte sich auf einem Baum. Die Anderen machten es ihm nach.
Nach circa einer Stunde, kam die Elster angeflogen, rollte den Stein zurück und setzte sich auf die Eier.
„Zugriff“, flüsterte der Inspektor und sie umkreisten den Stein mit der Elster.
„Huch, was ist denn hier los?“, fragte die Elster. „Das können sie sich doch denken“, antwortete der Inspektor. „Ho“, machte die Elster.
„Wir wollen ihnen ein paar Fragen stellen“, sagte der Inspektor. „Sind dies ihre Eier?“ „Äm ja“, Warum sind die Eier versteckt?“ „Damit sie kein Räuber klauen kann!“
„So, so“, machte der Inspektor. „Wir haben hier einen Zeugen, der gesehen hat, dass sie diese Eier von dieser Amsel aus dem Nest geklaut haben!“
„Dazu sage ich nichts“, meint die Elster. „Dann nehmen wir sie mit und verhören sie“, bestimmte der Inspektor und gab einem seiner Männer ein Zeichen, dass er die Elster festnehmen sollte.
Als die Polizisten mit der Elster verschwunden waren, sagte Klaudia: „Ich danke dir von ganzem Herzen“. „Ihr habt mir wieder zu meinen Eiern verholfen“.
„Schon gut, schon gut, haben wir gerne gemacht, aber wir wollen auch langsam wieder los“, sagte Friedrich zu Klaudia.
„Okay, dann Tschüs ihr beiden und nochmals vielen Dank“, sagte Klaudia und gab Friedrich einen Kuss. Pipsi umarmte sie herzlich. Dann verschwand sie in den Baumwipfeln.
„Na komm Pipsi, lass uns keine Zeit verlieren und weiter fliegen“, rief Friedrich.
„Friedrich, ja, wollen wir nicht wieder nach Hause fliegen“? „Meinetwegen, aber komm jetzt endlich“.
Da hüpfte Pipsi auf Friedrichs Rücken, kuschelte sich an seine Federn und schloss die Augen. Friedrich breitete seine Flügel aus und flog los in Richtung Heimat.
Tage und Nächte lang flogen Friedrich und Pipsi. Dann endlich kam der heimatliche Wald in Sicht. Nach ein paar Minuten landete Friedrich auf dem Baum mit ihrem Nest.
Nachdem sie ihre Sachen wieder ausgepackt hatten, flogen beide mit einem Drink in dem Flügel und in der Pfote in die Sonne.
„Ach, ist es schön wieder zu Hause zu sein“, meinte Pipsi. „Jetzt ist erst mal Schluss mit dem Reisen“. „Ja, das ist es“, meinte Friedrich und seufzte.